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Stadtwerke Essen AG betont Schutz des Trinkwassers

„Der Schutz des Grund- und Trinkwassers hat oberste Priorität.“ Dirk Pomplun, Sprecher der Stadtwerke Essen AG, muss eine solche Selbstverständlichkeit dieser Tage besonders betonen. Große, allerdings mit konventionellen Verfahren schwer zu fördernde Erdgas-Vorkommen werden in NRW vermutet, die viele Öl- und Erdgaskonzerne wie Wintershall oder Exxon erschließen wollen. Um an den Energieträger zu kommen, müssten nach derzeitigem Stand der Technik allerdings umstrittene Methoden angewendet werden. Zu ihnen zählt das „Fracking“, bei dem man giftige Chemikalien in die Erde pumpt – mit nicht absehbaren Folgen.

Als Lieferant von Trinkwasser trägt die Stadtwerke Essen AG große Verantwortung. Die Suchgebiete nach sogenanntem „unkonventionellen“ Erdgas in NRW decken sich zu großen Teilen mit Standorten von Wasserwerken und Wasserschutzgebieten. Kommt hier das „Fracking“ zum Einsatz, dann besteht die Gefahr, dass die Chemikalien, mit denen Gesteinsschichten für eine einfachere Erdgasförderung künstlich aufgebrochen werden, unkontrolliert ins Grundwasser gelangen. „Das Ruhrwasser ist ein hochqualitativer Rohstoff, an dem permanent gearbeitet wird, um die bereits bestehende hochwertige Qualität weiter zu verbessern“, erklärt Dirk Pomplun. „Aus diesem Wasser gewinnen wir unser Trinkwasser. Es kann daher nicht riskiert werden, dieses zu belasten, nur um Gewinn mit Erdgas zu erzielen.“

Vorschnell mit hohem Risiko
Die Stadtwerke Essen AG sieht Erdgas als wichtigen Beitrag, um die CO2-Einsparziele der Bundesregierung zu erreichen, und begrüßt prinzipiell eine heimische Förderung. „Diese muss aber mit neueren und vor allem umweltfreundlicheren Technologien erfolgen“, macht Pomplun deutlich. Anstatt vorschnell mit einem hohen Risiko zu handeln, sollte sich Zeit genommen werden, „um Methoden für die Förderung von ,unkonventionellem’ Erdgas zu entwickeln, die auf Gifte verzichten und über Kontrollmechanismen zum Schutze der Umwelt verfügen“.